Frauen am Ufer

Bei der Reihe „Frauen am Ufer“ habe ich angefangen anders zu malen als bisher.

Hier festigte ich meinen Stil im Umgang mit Farben und der Frau als Hauptmotiv meiner Bilder.

Anfangs weiß man selber ja nie, wie man sich entwickeln wird, doch es ist sicher dass man vor sich selbst nicht weglaufen kann. Und so kommt zum Ursprünglichen Ausdruck immer etwas Neues hinzu wie in meinem Fall die Themen Wasser und Fernweh die sich das erste Mal bei den Bildern dieser Reihe trafen und verschmolzen.

Oft wird gesagt viele Künstler sind häufig vom Süden inspiriert worden. Insbesondere von den Farben und sinnlichen Düften dort, wie auch der Wärme südlicher Länder und der Natur. Das kann ich für mich auch genauso bestätigen.

Meine Frauen am Ufer sind nach der Zeit entstanden, als ich zum ersten Mal im Süden war nämlich in Griechenland. Das intensive Blau dort, die regelrechte Blauigkeit von Wasser und Meer und die Weite des offenen Horizonts haben mich sehr Inspiriert.

Die Nordsee beispielsweise ist auch bei schönem Wetter einfach gar nicht damit vergleichbar. Und wo die Nordsee durch Ebbe und Flut eher Matsch hinterlässt und am Baltikum das Wasser eher grün und dunkel ist, war es dort in Griechenland eher Türkis und hat durch seine Intensität mein Farbempfinden wirklich stark beeinflusst.

Die Bilder entstanden innerhalb meines Studiums, als ich noch sehr jung war, wodurch vielleicht meine Motivwahl auch eher auf die Frauenthemen gefallen ist. Auch erotische Empfindungen habe ich in meinen Bildern ausdrücken wollen.

Die Frauen am Ufer stehen für mich auch für eine Gewisse Ahnung für die Zukunft, und die Ungewissheit was auf der anderen Seite ist. Und der fließende Übergang von Strand und Wasser.

Ich glaube, die Völker die an solchen Ufern gelebt haben stellten sich immer diese Frage was ist da draußen und wo endet es? Nur um sich dann mit Booten auf den Weg zu machen und herauszufinden, das da lange lange nichts kommt außer dem weiten blauen Meer.

In diesen Bildern findet sich auch der Mond als Symbol wieder der ja auch eher mit dem Weiblichen assoziiert wird.

Das Wasser, insbesondere auch die Welt unter Wasser, ist eine Welt, die mich früher dazu inspiriert hat Gedichte zu schreiben. Weil ich leicht Klaustrophobie bekomme, kann ich nicht richtig tauchen, und trotzdem übt die Welt unter Wasser eine riesige Anziehungskraft auf mich aus.

Es ist auch eine ganz eigene besondere Ruhe die dich unter Wasser umgibt. Wenn du die Luft anhältst und den Druck auf deinen Ohren spürst, das hat mir auf ganz eigene Weise immer besonders gut getan, was eventuell auch mit meinem Autismus zusammen hängt.

Auch die Strömungen unter Wasser, die dir beim Schwimmen plötzlich begegnen können, machen für mich den besonderen Reiz aus. Manche sind warm und andere wiederum, in Seen zum Beispiel, oft sehr kalt.

Die Frauen am Strand und am Ufer waren so der Ausgangspunkt und die Grundinspiration für meine folgenden Bilder und Bilderreihen, insbesondere auch die, der Reihe “Aquaphilia”.

Davor habe ich weniger gemalt, sondern eher gezeichnet. Im Studium in Polen habe ich zwar auch immer wieder farbige Pastellzeichnungen gemacht und auch Ölbilder gemalt, aber ich hatte zu diesen keine tiefere Verbindung, sodass ich nie wirklich sagen konnte, das ist meins. Mit den Frauen am Ufer begann ich dann, wirklich meinen individuellen Ausdruck zu formen.

Die Themen Urlaub und das Warten am Ufer, zum Beispiel auf die Rückkehr eines geliebten Menschen, sind ebenfalls Teil dieser Motivreihe.

Ich konnte selber am Ufer immer wunderbar stundenlang dasitzen, mich einfach dem Gedankenstrom hingeben und das eigene freie Kopfkino genießen. Einfach am Wasser sitzen, ganz egal ob Teich, Fluss oder eben Meer, war für mich immer schon eine wunderbare Art der Kontemplation, wo ich einfach alles durch mich durchfließen und mich inspirieren lassen konnte. Dadurch ist auch diese Bilderreihe entstanden.

Zurück zu den Werkgruppen